OpenNetworX – Die individuelle Alternative zu Facebook?

Logo, nicht unter freier Lizenz.
Logo, nicht unter freier Lizenz.

Nachdem Diaspora als datenschutzfreundliche Alternative zu Facebook vorgestellt wurde, soll es an dieser Stelle um OpenNetworX gehen. Im Gegensatz zu Diaspora liegt hierbei der Fokus aber nicht auf einer dezentrale Lösung und auch entgegen Facebook & Co. nicht darauf sich als Person nur einem Netzwerk anzuschließen. Vielmehr bietet OpenNetworX – ähnlich der deutschen Seite Mixxt sowie dem amerikanischen Pendant Ning – selbst ein Netzwerk auf der Seite anzulegen. Kurz gesagt handelt es sich um einen Netzwerkprovider. Als Bildungsinstitution, gemeinnützige Organisation, als Schulklasse oder als Verein bietet sie damit die Möglichkeit einfach und schnell ein individuelles Netzwerk mit umfangreichen Funktionen zu erstellen.

Getragen wird das Angebot von der gemeinnützigen OpenNetworX-Stiftung mit Sitz in Hamburg, die im Oktober 2008 gegründet wurde. Aktuell umfasst die Seite etwas mehr als 500 Netzwerke mit 50.000 Profilen und fast 11.000 Gruppen. Als Alleinstellungsmerkmale werden genannt:

  • werbefrei,
  • individuelles Design,
  • eigene Internetadresse,
  • sowie garantierter Datenschutz.

Das Anmelden auf OpenNetworX geht leicht von der Hand. Nach E-Mail-Bestätigung besteht die Möglichkeit das Profil anzupassen und sich anschließend einem bestehenden Netzwerk anzuschließen (über „Mehr…“) und ebenfalls dort – leicht versteckt unten rechts – selbst ein „Netzwerk zu erstellen“. Positiv fällt auf, dass man bereits bei der Eingabe des Netzwerk-Namens neben dem Festlegen der Subdomain (also „www.ihrNetzwerkname.opennetworx.org“) auch die externe URL eingeben kann, unter der man das Netzwerk außerdem erreichen kann – vorausgesetzt man kann bei seinem Website-Provider den CNAME setzen. Dieses Feature ist bei anderen Anbietern meist einem Pro-Account vorbehalten, den es bei OpenNetworX nicht gibt.

Default-Einstellungen für ein neues Netzwerk. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Default-Einstellungen für ein neues Netzwerk. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

Die nun folgenden Default-Einstellung des Netzwerkes könnten vielen Facebook-Kritikern gefallen (s. Bild). Die Einstellungen des individuellen Designs beschränken sich auf die Farben und das Hintergrundbild. Ein Logo kann man aber selbstverständlich auch noch einbinden. Es existiert ein umfangreiches Angebot an Modulen, die sich individuell in zwei Spalten auf der Startseite des Netzwerkes platzieren lassen: begonnen bei Dokumentenverwaltung und Newsblog über Forum, Wiki und Microblog (entspricht Aktivitätenstream anderer Netzwerke) bis hin zu Veranstaltungen und Gruppen. Bei ausgewählten Modulen kann der Admin einstellen, ob nur er/sie Änderungen vornehmen kann. Als letzte Einstellung besteht die Möglichkeit die Navigation anzupassen, um mehr Ordnung ins Netzwerk zu bringen.

Alles in allem macht OpenNetworXs einen sehr guten Eindruck als Netzwerkprovider, der insbesondere durch die Garantie punkten kann, eingestellte Daten nicht an Dritte weiterzugeben oder für Werbezwecke zu verwenden. Angemerkt sei bei individuellen Netzwerken, dass sie bei der Einführung stets die gesonderte Anmeldung jedes Mitglieds auf dieser Seite voraussetzt, wohingegen beim Andocken an bestehende Netzwerke (z.B. über Einrichten einer Seite auf Facebook) die meisten Mitglieder meist bereits registriert sind und somit nur einen Klick von der Partizipation am Netzwerk entfernt sind.


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Thomas Bernhardt für pb21.de.
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Dipl.-Medienwiss. Thomas Bernhardt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsstudent im Arbeitsgebiet Didaktische Gestaltung multimedialer Lernumgebungen an der Universität Bremen. Er beschäftigt sich mit dem Einsatz von Social Software im Bildungskontext und dem Konzept der persönlichen Lernumgebung (PLE).