Webschau Dezember 2011

Grafik „Webschau“ von Ralf Appelt für pb21.de unter CC BY 3.0 DE.
Grafik „Webschau“ von Ralf Appelt für pb21.de unter CC BY 3.0 DE.

Die neue JIM-Studie ist veröffentlicht, ein neuer Verein gegründet, das Europa-Haus Marienberg ist ausgezeichnet worden und einen Adventskalender gibt es auch – dies und mehr in der Dezember-Webschau:

Lesetipp: JIM-Studie 2011

Die traditionellen Medien stehen hoch im Kurs: Die jährlich durchgeführte Untersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger hat u.a. ergeben, dass 44% der Jugendlichen regelmäßig Bücher lesen, Tageszeitungen wird bei widersprüchlicher Berichterstattung das größte Vertrauen geschenkt und es wird gerne die Tagesschau geguckt. 72% der jugendlichen Internetnutzer sind bei Facebook aktiv, vier Fünftel von ihnen schützen über die Privatsphäre-Einstellungen ihre Daten vor Dritten.
#jimstudie2011


Kurzmeldungen

„Digitale (Un-)Kultur und Demokratie“

Jeff Jarvis und Hans-Peter Friedrich sprachen neben anderen Ende November in Berlin bei einer Tagung der Adenauer-Stiftung zur politischen und gesellschaftlichen Bedeutung der Digitalisierung. Was die Chancen betrifft, wird auf heise.de der Berliner Pirat Martin Delius zitiert: „Alle unsere schönen Entwicklungen wie Liquid Feedback funktionieren natürlich nicht, wenn wir keine politische Bildung haben. Aber wir müssen dafür sorgen, dass es mehr Menschen gibt, die diese Möglichkeiten nutzen können.“
#politischebildung #kas

„think europe“-Projekt als Good Practice durch BpB ausgezeichnet

„Europa digital – Europa Web 2.0: Facebook, Twitter & Co. – Partizipation und bürgerschaftliches Engagement im digitalen Europa des 21. Jahrhunderts“: So heißt das Projekt einer multinationalen Jugendbegegnung, durchgeführt von Karsten Lucke und Anselm Sellen vom Europa-Haus Marienberg. Es ist von der Bundeszentrale als eines der Beispiele guter Praxis aus der Trägerarbeit ausgezeichnet worden. Glückwunsch!
#marienberg #europa #bpb

„Find my Face“

Der Spiegel schreibt zu Googles neuer Funktion: „Nach Facebook bekommt nun auch Googles soziales Netzwerk Google+ eine automatische Gesichtserkennung. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil die Aktivierung einer Gesichtserkennung bei Facebook ohne vorherige Zustimmung der Nutzer von Datenschützern scharf kritisiert worden war, überlässt Google die Entscheidung zur Teilnahme den Nutzern.“
#google #gesichtserkennung

Viele globale Dörfer

Die FAZ schreibt zur Frage nach der Identität im Netz: „Trägt das Internet dazu bei, nationale Identitäten auszulöschen? Soziologen haben herausgefunden, dass Patriotismus und Weltläufigkeit sich überhaupt nicht ausschließen.“ Auf einer Tagung Anfang Dezember in Wien waren Formen nationaler Identifikation, deren Wandel und die Rolle der Medien bei diesem Prozess diskutiert worden.
#identitaet

Rettet das Netz die Bildung?

Was für’s Ohr: Am 1. Dezember veranstaltete DRadio Wissen in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung das zweite SpeedLab zum Thema „Digitalisierung und Bildung“. In der Podiumsdiskussion (u.a. mit Lisa Rosa und Martin Lindner) wurde z.B. darüber diskutiert, wie sich Schule weiterentwickeln muss, um in einer digitalisierten Gesellschaft ihre Aufgabe erfüllen zu können.
#schule #klimawandel

Das Twitter-Debakel von Bielefeld

Hart ins Gericht geht Axel Krommer auf telepolis.de mit den twitternden Teilnehmerinnen und Teilnehmern des educamps 2011 in Bielefeld. Er sagt, die These, dass Twittern während einer Veranstaltung dem klassischen Mitschreiben ähnlich ist, sei falsch, denn die Aufmerksamkeit liege bei den Mit-Twitterern und nicht beim Vortrag. Zudem sei es ein Sich-aus der Verantwortung stehlen, wenn auf die Filtersouveränität hingewiesen würde („Du musst mir ja nicht folgen“).
#twittern #educamp

Adventskalender 2011

Von der Maus, die das Internet erklärt bis zum Microlearning: Das der Uni Hamburg zugeordnete mms-eLearning-Büro veröffentlicht bzw. verlinkt bis zum 24.12. jeden Tag einen Film rund um das Thema Lernen mit Medien. Viel Spaß!
#advent


Debatte: Der neue Verein D64

Anfang Dezember wurde die bereits zweite Neugründung eines Internet-Vereins in diesem Jahr bekannt gegeben. Der Start des „D64“ genannten Thinktanks wird von kritischen Stimmen begleitet: Kai Biermann schreibt auf zeit.de unter dem Titel „Die SPD bekommt netzpolitische Nachhilfe“: „Der neue Thinktank D64 will sich Gedanken um die digitale Zukunft machen. Vor allem scheint er eine Plattform für frustrierten SPD-Nachwuchs zu sein. […] Damit diese auch Schlagkraft entwickelt, wurden mit Google und Facebook von Anfang an die Großen der Industrie eingebunden. Beide Firmen wird es gefreut haben, suchen sie derzeit doch ebenfalls Wege, um die Politik in ihrem Sinne zu beeinflussen.“

Auch auf dem Blog wirres.net wird der Einfluss der Unternehmen kritisch beäugt: „aber wenn sich ein think tank gründet, der die digitalisierung unserer gesellschaft begleiten, bedenken und in die politik hineinwirken möchte, warum sind dann jeweils die presssprecher von facebook und google gründungsmitglieder? sind die da als privatleute drin? oder als vertreter ihrer firmen?“

Der Mitgründer des Vereins „Digitale Gesellschaft“ Markus Beckedahl schreibt auf netzpolitik.org: „Der neue Verein dürfte mit dem Fokus irgendwo zwischen dem Politcamp e.V. und dem von Google initierten Collaboraty einzuordnen sein. Wir wünschen der Gruppe D64 ein gutes Händchen beim Bearbeiten der SPD!“
#d64 #spd #lobbyismus


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Ute Demuth für pb21.de.
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... interessiert sich dafür, wie sich die wandelnde Mediennutzung und Kultur, Gesellschaft und Politik gegenseitig beeinflussen. Seit Ende der 90er ist sie als Freiberuflerin in der politischen Erwachsenenbildung unterwegs und arbeitet zum Beispiel für das Forum Politische Bildung des DGB Bildungswerks. Außerdem schult und berät sie Betriebs- und Personalräte zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und zum Einsatz elektronischer Medien. Sie veröffentlicht regelmäßig zu ihren Themen.