How-To: Maschinenlesbare Creative Commons-Lizenzen mit dem Blog-System WordPress

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Wordpress und Creative Commons Logo, nicht unter freier Lizenz.
WordPress und Creative Commons Logo, nicht unter freier Lizenz.

Im ersten Teil dieser Artikelreihe wurden die technischen Grundlagen von maschinenlesbaren Creative-Commons-Lizenzen erläutert und wieso die Verwendung einen großen Nutzen mit sich bringen kann. Für das häufig genutzte Blogsystem „Wordpress“ nimmt pb21 in diesem Artikel nun kostenfreie Plug-ins unter die Lupe, die das komfortable Einbinden von maschinenlesbaren CC-Lizenzen versprechen. Können die Plug-ins ihr Versprechen halten?

WordPress

WordPress ist eine Open-Source-Software zur Verwaltung von Webseiten. Hauptsächlich wird WordPress für das Pflegen von Internet-Blogs verwendet. Die Software kann mit zahlreichen kostenfreien Plug-ins erweitert werden. Auf pb21.de finden Sie ein How-To, welches in die Benutzung von WordPress einführt: „Bloggen für Einsteiger“

Welchen Vorteil haben Plug-ins?

Im ersten Teil der Artikelreihe wurde beschrieben, wie Sie Ihren Artikel mit einem HTML-Code als Creative-Commons-lizensiert kennzeichnen können. Den Code können Sie mit dem CC-Lizensierungs-Tool erstellen. Wenn Sie allerdings öfter bloggen und Inhalte unter einer CC-Lizenz veröffentlichen, kann dieser manuelle Arbeitsaufwand allerdings schnell nervig und zeitraubend sein. WordPress Plug-ins bieten die Möglichkeit diesen Lizensierungsvorgang zu automatisieren. pb21.de hat mit der deutschen WordPress Version 3.5.1 verschiedene Plug-ins getestet.

Plug-ins im Vergleich

Creative Commons Unported

Creative Commons Lizenzen sind grundsätzlich für den weltweiten Gebrauch geschrieben. Sie beziehen sich auf internationale Abkommen und Gesetze. Da in jedem Land jedoch unterschiedliche Gesetze gelten, existieren Lizenztexte die für die Verwendung in einem bestimmten Land. Dieser Lizentext berücksichtigt dann beispielsweise konkrete, deutsche Gesetze, die sich von den internationalen Gesetzen unterscheiden. Eine Hilfestellung zu der Verwendung von internationalen und nationalen CC-Lizenzen finden Sie im englischsprachigen FAQ-Bereich von creativecommons.org: Should I choose an international license or a ported license?

Die von der Beschreibung vielversprechenden Plug-ins Creative Commons Configurator und Creative Commons Suite überstanden die Einrichtungsphase nicht und verweigerten mit Fehlermeldungen ihren Dienst.

Creative Commons Generator

Ein funktionierendes Plug-in ist der Creative Commons Generator. Dieser bietet die Möglichkeit eine Standard-Einstellung für Beiträge zu tätigen sowie die einzelnen Beiträge separat unter verschiedenen Lizenzen zu veröffentlichen. Zurückgreifen kann man hierbei allerdings nur auf die CC-Lizenz Version 3.0 Unported.

Easy CC license

Im Gegensatz zum Creative Commons Generator lässt das Plug-in Easy CC License die Verwendung von länderspezifischen CC-Lizenzen zu. Allerdings ist hiermit auch nur eine globale Einstellung möglich, die für alle Beiträge gilt. Unterschiedliche Lizenzen pro Beitrag wie beim Creative Commons Generator sind mit diesem Plug-in nicht realisierbar.

Open Attribute

Open Attribute ist ein weiteres Plug-in, welches im Gegensatz zum Creative Commons Generator die Option bietet länderspezifische Lizenzen zu verwenden. Diese müssen allerdings manuell hinzugefügt werden in den Einstellungen des Plug-ins.
Eine schöne Idee ist, dass bei einem Klick auf den Lizenz-Button ein HTML-Code generiert wird, mit welchem der Blog-Besucher wiederum den Inhalt weiterverwenden kann:

Mit einem Klick auf den Button des OpenAttribute Plug-ins bekommt der/die Benutzer/in einen generierten Quelltext zum Weiternutzen der Inhalte. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Mit einem Klick auf den Button des OpenAttribute Plug-ins bekommt der/die Benutzer/in einen generierten Quelltext zum Weiternutzen der Inhalte. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse:

Vergleich der WordPress Plug-ins für maschinenlesbare Creative Commons Lizenzen. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Vergleich der WordPress Plug-ins für maschinenlesbare Creative Commons Lizenzen. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

Zwischenfazit

An den Ergebnissen des Test wird deutlich, dass derzeit kein Alleskönner unter den Plug-ins existiert. Je nach den Anforderungen können aber einige Plug-ins sicherlich trotzdem eine Zeitersparnis für Blogger/innen bieten. Da WordPress außerdem eine große und aktive Entwicklergemeinde bietet, können jederzeit neue oder verbesserte Plug-ins erscheinen.

Bilder in WordPress unter CC-Lizenz

Das Plug-in Attributron 2000 erweitert die Medien-Verwaltung in WordPress um ein Lizenzfeld. Um die Lizenz allerdings sichtbar zu machen, muss beim Einfügen eines Bildes in einen Beitrag die Option „Verlinken mit Attachment-Seite“ ausgewählt werden. Auf der Attachment-Seite wird dann unter dem Bild der Verweis auf die CC-Lizenz eingefügt. Im Beitrag selbst werden für das Bild keine Meta-Daten ergänzt. Dieses Modell verwendet auch die – technisch anders funktionierende – Plattform der Wikipedia. Auch hier werden Bilder in Artikeln ohne Lizenzhinweis angezeigt. Ein Klick auf das Bild öffnet dann die Einzelansicht des Bildes mit Lizenzhinweisen.

Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle das Plug-ins Compfight. Dieses nutzt die Flickr-API (Programmierschnittstelle), um CC-lizensierte Fotos mit den Meta-Daten komfortabel in einen WordPress-Beitrag einzubinden: Ein Klick auf das Compfight-Icon im Artikel-Editor und Sie können den Bilder-Dienst Flickr nach lizenzfreien Bildern durchsuchen. Das Bild wird nach der Auswahl automatisch mit einer maschinenlesbaren CC-Lizenz, sowie einer sichtbaren Lizenzangabe, in den Beitrag eingebunden. Eine Einschränkung gibt es: Derzeit werden nur CC-BY-Lizenzen im Quelltext korrekt hinterlegt, andere Lizenztypen via CC-BY-NC werden noch nicht korrekt verarbeitet.

pb21.de dankt Richard Heinen und Ingo Blees von edutags für die Unterstützung bei der Recherche für diesen Artikel.


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Matthias Andrasch für pb21.de.
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Matthias Andrasch studiert derzeit "Medienbildung - Audiovisuelle Kultur und Kommunikation" in Magdeburg. Er greift hierbei auf seine Erfahrung als ausgelernter Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zurück.