Wege, um die eigene E-Mail-Adresse nicht preiszugeben

Posteingang von trashemail.de. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Posteingang von trashemail.de. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

Wegwerf- und Zweit-Adressen

Wer kennt das Problem nicht: wieder einen neuen Dienst entdeckt oder in einem Workshop gezeigt bekommen und natürlich muss man für die Nutzung eine E-Mail-Adresse angeben? Am Ende gefällt einem der Dienst nicht, aber die E-Mail-Adresse hat der Dienst trotzdem. Und kann man sich anschließend wirklich sicher sein, dass beim Löschen des Accounts auch die E-Mail-Adresse gelöscht und nicht an einen ominöses Versandhändler verkauft wird?

Dieser Beitrag soll elegante Lösungen vorstellen, die sowohl für den Hausgebrauch als auch in der Seminararbeit zum Einsatz kommen können: Die Zweit-E-Mail-Adresse.

Variante 1a: „Wegwerf“-E-Mail-Adresse

Die einfachste Methode ist eine „Wegwerf“-E-Mail-Adresse zu verwenden. Es gibt zahlreiche Dienste, die nach Eingabe eines Namens (nicht der eigene!) ein temporäres E-Mail-Postfach zum Empfang von Mails zur Verfügung stellen (z.T. auch mit Datei-Anhang). Problem ist, dass manche Internet-Dienste diese Adresse zur Anmeldung nicht zulassen. Im Notfall muss man einfach mehrere testen. Hier eine Auswahl:

Eine Liste mit weiteren gibt es bei email-wegwerf.de.

Variante 1b: Firefox-Add-on TrashMail.net

Für Firefox existieren eine Reihe von nützlichen kleinen Programmen, die die Funktionsweise des Browsers erweitern – sogenannte Add-ons. Mit dem Firefox-Add-on TrashMail.net kann man direkt mehrere Trash-Mail-Accounts verwalten (gibt es auch für Safari und Chrome). Nach der Installation muss man sich einmalig anmelden und eine gültige E-Mail-Adresse angeben. Anschließend kann man so oft man will eine neue @trashmail.net-E-Mail-Adresse (oder mit einer anderen Domain) anlegen. Die Mails an diese Adressen werden an die eigenen E-Mail-Adresse in dem Umfang weitergeleitet, wie man es eingestellt hat. Bis zu 300 Weiterleitungen und bis zu einer Lebensdauer von einem Monat ist der Service kostenlos – darüberhinaus werden 9,99 Euro/Jahr fällig. Nach Erreichen der maximalen Weiterleitungen, werden die Mails automatisch gelöscht. Gerade zum Anmelden bei neuen Diensten sollte das aber völlig ausreichen.

Variante 2: Die „echte“ Zweit-E-Mail-Adresse

Die Alternative zu der „Wegwerf“-Adresse ist natürlich das Anlegen einer weiteren E-Mail-Adresse bei einem der kostenlosen Mail-Provider wie web.de, freenet.de oder Gmail. Auch hier empfiehlt es sich natürlich, nicht den Klarnamen zu verwenden. Ähnlich zu TrashMail.net, lassen sich hier Weiterleitungen zu einem regulären Account einrichten.

Variante 3: Eigener Mail-Server mit beliebig vielen Adressen

Wer über eine eigene Website verfügt, der hat meist über seinen Hosting-Provider auch Zugriff auf einen eigenen Mail-Server und kann unter seiner Domain zahlreiche Mail-Alternativen anlegen (z.B. test [at] meine-domain [dot] de), die bei Bedarf (Spam-Verdacht) auch wieder gelöscht werden können. Dies ist sicher die eleganteste aber auch mit etwas mehr Know-How behaftete Lösung.

Fazit

Alle drei Methoden bieten den Schutz der eigenen E-Mail-Adresse und somit die quasi anonyme Anmeldemöglichkeit bei einer Vielzahl von Web-Diensten. Die Wegwerf-Mail ist eindeutig die quick-and-dirty-Variante, auf die man sich jedoch nicht immer zu 100% verlassen kann. Wer es zuverlässig und charmant mag, legt sich entweder beim E-Mail-Provider seiner Wahl oder seinem eigenen Mail-Server eine „Testerlein“-E-Mail-Adresse an und verwendet diese ausschließlich zum Probieren neuer Web-Services.


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Thomas Bernhardt für pb21.de. Der Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Wege, um die eigene E-Mail-Adresse nicht preiszugeben“ von Thomas Bernhardt unter der CC BY 3.0 DE Lizenz.
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Dipl.-Medienwiss. Thomas Bernhardt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsstudent im Arbeitsgebiet Didaktische Gestaltung multimedialer Lernumgebungen an der Universität Bremen. Er beschäftigt sich mit dem Einsatz von Social Software im Bildungskontext und dem Konzept der persönlichen Lernumgebung (PLE).