Facebook-Privacy – Wie schütze ich meine Privatsphäre auf Facebook

Illustration „Facebook Screenshots“ von Thomas Rose unter CC BY 3.0.
Illustration „Facebook Screenshots“ von Thomas Rose unter CC BY 3.0.

Welche Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook sinnvoll sind

Facebook hat sich im letzten Jahr sehr bemüht, seinen Nutzerinnen und Nutzern mehr Privatsphäre zu gönnen. Es ist leichter geworden, selbst festzulegen, wer was von einem auf Facebook sehen können soll. In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie festlegen, wer Ihre Inhalte sehen darf, wer Sie kontaktieren kann und wie Sie verhindern, dass Sie von anderen auf Facebook belästigt werden.

Der Privatsphärenassistent

Mit Hilfe des Privatsphärenassistenten können Sie in nur drei Schritten Ihre Einstellungen zur Privatsphäre anpassen. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Mit Hilfe des Privatsphärenassistenten können Sie in nur drei Schritten Ihre Einstellungen zur Privatsphäre anpassen. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

Die eigenen Einstellungen zur Privatsphäre können Sie am leichtesten mit dem Privatsphärenassistenten von Facebook einstellen. Sie rufen den Assistenten auf, indem Sie rechts oben auf das Schlosssymbol klicken (siehe Screenshot) und anschließend auf Überprüfung der Privatsphäre klicken.

Im ersten Schritt können Sie festlegen, wer ihre nächsten Beiträge sehen darf. Sie haben die Wahl, ob

  • jeder innerhalb und außerhalb von Facebook (Öffentlich),
  • nur Ihre Kontakte innerhalb von Facebook (Freunde) oder
  • ob nur ausgewählte Personen (Benutzerdefiniert)

ihre zukünftigen Beiträge sehen darf. Sie können das Zielpublikum auch nachträglich jederzeit ändern. Klicken Sie dazu einfach im entsprechen Beitrag auf den Pfeil nach unten neben der Uhrzeit, wie im Screenshot dargestellt.

Das Zielpublikum eines Beitrags lässt sich auch nachträglich noch ändern. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Das Zielpublikum eines Beitrags lässt sich auch nachträglich noch ändern. Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

Im zweiten Schritt des Assistenten überprüfen Sie, welche Apps Zugriff auf Ihren Account haben und an welches Publikum diese Apps posten dürfen. Um den Zugriff auf Ihr Konto für eine App zu sperren, klicken Sie einfach auf das Kreuzsymbol neben dem Namen der App (Löschen). Wenn Sie eine App, die hier aufgeführt wird, nicht (mehr) kennen, sollten Sie sie auf jeden Fall löschen.

Im dritten und letzten Schritt beschäftigen Sie sich mit Ihrem Profil auf Facebook. Sie können hier festlegen, wer Ihre E-Mail-Adresse sehen darf, wer wissen soll, wann Sie Geburtstag haben und ob Sie verheiratet sind oder nicht. Auch hier können Sie wieder zwischen Öffentlich (alle), Ihren Freunden oder ausgewählten Personengruppen wählen.

Privatsphäre-Einstellungen für Fortgeschrittene

Der Assistent bietet eine schnelle und einfache Möglichkeit, selbst zu bestimmen, was man von sich auf Facebook preisgibt und was nicht. Aber es gibt noch mehr Einstellungsmöglichkeiten, als der Assistent bietet.

Gehen Sie dazu auf https://www.facebook.com/settings?tab=privacy oder klicken Sie innerhalb von Facebook ganz rechts oben auf den Pfeil und wählen Sie Einstellungen. Sie gelangen zu den allgemeinen Kontoeinstellungen und können dann links auf Privatsphäre klicken.

Die Privatsphäreneinstellungen von Facebook sind umfangreich, aber mit ein wenig Geduld findet man sich leicht zurecht.Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).
Die Privatsphäreneinstellungen von Facebook sind umfangreich, aber mit ein wenig Geduld findet man sich leicht zurecht.Screenshot (fällt nicht unter eine freie Lizenz).

Hier können Sie nicht nur festlegen, wer Ihre Beiträge sehen darf (das können Sie auch mit dem Assistenten), sondern auch angeben, wer Sie kontaktieren darf und wer Sie auf Facebook finden kann. Auch wenn Sie Ihre E-Mail-Adresse nicht öffentlich angeben, können Freunde von Ihnen Sie anhand Ihrer E-Mail-Adresse oder Telefon dennoch finden – sofern Sie dies zulassen.  Zudem können Sie angeben, ob Ihr Facebook-Profil auch auf Google („andere Suchmaschinen“) zu finden sein soll oder nicht.

Chronik und Markierungen

Im Reiter Chronik und Markierungen können Sie einstellen, ob auch Ihre Freunde Beiträge auf Ihrer Pinnwand hinterlassen können sollen oder nicht. Beliebt ist das z.B., um Geburtstagsgrüße zu hinterlassen – aber ein Muss ist das natürlich nicht.

Wenn Sie einen Beitrag veröffentlichen, können Ihre Freunde Markierungen hinzufügen, also z.B. angeben, wer auf einem Foto zu sehen ist. Wenn Sie diese Markierungen von anderen vor der Veröffentlichung überprüfen möchten, können Sie das im Bereich „Wie kann ich von anderen Personen hinzugefügte Markierungen und Markierungsvorschläge verwalten?“ festlegen.

Blockieren

Unter der Adresse https://www.facebook.com/settings?tab=blocking können Sie für Ruhe sorgen: Ruhe vor anderen Nutzerinnen und Nutzern auf Facebook, Ruhe vor Apps und Spielen und Ruhe vor Einladungen.

Um einen Nutzer zu blockieren, tippen Sie einfach seinen Namen oder einen Namensbestandteil in das entsprechende Feld und  klicken auf „blockieren“. Anschließend erhalten Sie eine Auswahl mit allen passenden Freunden. Dort müssen Sie dann ein zweites Mal auf „Blockieren“ klicken. Blockierte Personen können keine Beiträge mehr von Ihnen auf Facebook sehen, Sie nicht mehr markieren und Sie auch nicht mehr als Freund oder Freundin hinzufügen.

Mit Anwendungen, nervigen Spielen und Einladungen zu Veranstaltungen können Sie ähnlich verfahren.

Eingeschränkte Liste

Die eingeschränkte Liste ist eine Liste von Freunden, die aber nicht so richtig Ihre Freunde sind. Wenn Sie Freunde zu dieser Liste hinzufügen, können sie nur die Informationen und Beiträge von Ihnen sehen, die Sie öffentlich zugänglich machen. Ihre Freunde erfahren nichts davon, dass sie auf dieser Liste stehen. Die eingeschränkte Liste ist also eine gute Möglichkeit, wenn man jemanden nicht entfreunden, ihm oder ihr aber dennoch nicht zu viel von sich erzählen möchte. Zur Liste gelangen Sie unter https://www.facebook.com/settings?tab=blocking.

Fazit

Wer auf Facebook aktiv ist, muss sich weder „nackig“ machen noch seine Privatsphäre mit der Registrierung aufgeben. Allerdings sind die Voreinstellungen, die Facebook einem bietet, meist nicht die datenschutzfreundlichsten. Deshalb ist es wichtig, sich diese Einstellungen bewusst anzuschauen und selbst zu entscheiden, wie viel man von sich auf Facebook preisgeben möchte.


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Thomas Rose für pb21.de. Der Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Facebook-Privacy – Wie schütze ich meine Privatsphäre auf Facebook“ von Thomas Pfeiffer unter CC BY 3.0 DE Lizenz.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern / Grafiken finden sich direkt bei den Abbildungen.

Thomas Pfeiffer ist Diplom-Pädagoge und Programmierer. Er schrieb die Bücher „Social Media“ und „Mein Kind ist bei Facebook – Tipps für Eltern“. Zudem entwickelt er Facebook-Spiele und programmiert für Blogs und Twitter. Pädagoge erklärt er jungen und alten Menschen das Internet und engagiert sich im Bereich Netzpolitik und Digitaler Wandel. Er bloggt unter http://tomro.seund lebt und arbeitet in München.