Politische Bildung auf Rundreise durch das Web 2.0

Interview mit Tim Pritlove. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.
Interview mit Tim Pritlove. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.

Ein Bericht von der #pb21-Veranstaltung mit 50 Links zu hilfreichen Texten und Werkzeugen

Vom 12.-17.08.2012 kamen in Hattingen 25 Menschen aus verschiedensten Bildungsbereichen zur #pb21-Fortbildung „Web 2.0 in der politischen Bildungsarbeit nutzen“ zusammen, von freiberuflichen BildungsreferentInnen, wiss. MitarbeiterInnen, LehrerInnen, Polizeibeamten, über Social Media-Referenten, Studierenden bis hin zu ehrenamtlich Tätigen. Wir dokumentieren an dieser Stelle nicht nur die Veranstaltung, sondern auch zahlreiche Verweise auf diskutierte Themen und erprobte Dienste des Web 2.0.

Die #pb21-Fortbildung fand im DGB Tagungszentrum Hattingen statt, veranstaltet von der bpb in Zusammenarbeit mit dem DGB Bildungswerk, dem Europahaus Marienberg und dem ABC Bildungs- und Tagungszentrum. Die Veranstaltung war in den Hattinger Mediensommer eingebettet, bei dem seit 2003 jährlich sechs bis neun parallel stattfindende fünftägige Seminare angeboten werden. Insgesamt trafen dieses Jahr über 100 Menschen zusammen.

Neben notwendigen Begriffsklärungen auf der theoretischen Ebene sollten die digitalen Werkzeuge selbst erprobt werden. Dafür wurde im zweiten Teil der Woche in Kleingruppen gearbeitet, um z.B. Blogs, Educaches oder nützliche Webapps (Programme, die ohne Installation im Browser zu nutzen sind) auszuprobieren. All diese Werkzeuge bieten vielfältige Optionen, Wissen neu aufzubereiten und zu vermitteln.

Stationen der Rundreise

Raum einrichten

Der Arbeitsaum war zu Beginn der Veranstaltung leer. Den Teilnehmenden wurde die Möglichkeit gegeben, sich den Raum nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Guido Brombach führte in sein Konzept ein, welches er in seiner Seminararbeit im Tagungszentrum Hattingen umsetzt. Er beschreibt das hier ausführlicher und spricht dabei auch von einem „Lernarium“ statt einen Raum. Im Laufe der Tage wurde der Raum den jeweiligen Situationen angepasst – Hocker, Tische, Stühle, Arbeitsgeräte und Projektionsflächen dafür immer wieder umgebaut.

Teilnehmende richten ihren Seminarraum ein. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.
Teilnehmende richten ihren Seminarraum ein. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.

Die eigene Social Media-Hausordnung

Wenn man aktiv mit einer Gruppe das Internet nutzt, ist eine Einigung in Bezug auf den Umgang mit der Veröffentlichung von Fotos, dem Achten der Privatsphäre, der Nutzung eigener Geräte usw. unerläßlich. Die Ergebnisse der durchaus kontroversen Diskussion in der Gesamtgruppe mündete in eine Zusammenfassung von Dos and Don’ts zum digitalen Umgang miteinander.

Allgemeine Einführungen

Mehrere Vorträge bildeten den theoretischen Rahmen:

Crashkurs Creative Commons. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter <a title="Zum Lizenztext" href="https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/">CC BY 3.0</a>.
Crashkurs Creative Commons. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.

Daneben wurden digitale Werkzeuge zum Einsatz vor, während und nach Seminaren vorgestellt:

die Geocaching-Gruppe unterwegs. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter <a title="Zum Lizenztext" href="https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/">CC BY 3.0</a>.
Die Geocaching-Gruppe unterwegs. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.

Praktisches Arbeiten in Projektgruppen

Als Highlight aus dem Bereich Audio fand eine Einheit mit dem Gast Tim Pritlove statt. Er führte in die Grundlagen des Podcastens ein (Podcasting für Einsteiger Teil I und Teil II von Tim Pritlove gibt es hier auf pb21.de). Außerdem sprach er mit den Teilnehmenden André Nagel und Petra Bäumer über das Podcasting:

die Jury beim Googlequiz. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter <a title="Zum Lizenztext" href="https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/">CC BY 3.0</a>.
Die Jury beim Googlequiz. Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.

Rahmenprogramm

Der Hattinger Mediensommer bietet einen guten Rahmen dafür, auch einmal über den Tellerrand zu schauen, da parallel an verschiedenen medialen Themen gearbeitet wird und es seminarübergreifende Abendangebote gibt. So etwa das Googlequiz – die #pb21-Gruppe stellte zwei Gruppen und räumte gleich die ersten beiden Plätze ab (das Foto zeigt die Jury bei ihrer Arbeit). Oder auch das Datenschutz-BigBrotherAwards-Privacy-Quiz mit padeluun und Rena Tangens vom FoeBuD e.V., die ein Best-of von Datenkraken aus den letzten zehn Jahren vorstellten.

Fazit

Der Bedarf für politische BildnerInnen, kompetenter im Umgang mit digitalen Medien und insbesondere den ständig in der Weiterentwicklung befindenden Tools des Web 2.0 zu werden, ist groß. Durch die Diskussionen sind zwar viele Fragen beantwortet, aber auch noch mehr Fragen aufgeworfen worden: Wie kann man den Veränderungen in der Lernkultur konkret gerecht werden? Wie hält man sich auf dem aktuellen Stand, was technische Entwicklungen angeht? Wie kann man die im Seminar ausgetesteten Tools in den Seminaralltag transferieren und einsetzen? Wie sieht es mit dem dem schwierigen Thema Datenschutz und Privatsphäre aus? Viele Teilnehmenden wünschten sich eine Nachfolge- oder Aufbauveranstaltung und betonten, dass es mehr solcher Veranstaltungen bedarf. Ein Anschluss an die diesjährige #pb21-Veranstaltung ist also durchaus denkbar und sinnvoll.

Einen kleinen auditiven Einblick in das Seminargeschehen verschafft die per Soundcloud erstellte Evaluation einer Projektgruppe:

Links zum Seminar

Weitere Anlaufstellen

  • die Facebook-Gruppe Medienpädagogik
  • das EduCamp, zweimal jährlich stattfindend, nächster Termin: 18.-21.10.2012 in Illmenau
  • das BarCamp politische Bildung #bcpb, welches vom 23.-25.05. zum zweiten Mal stattfindet (im ABC Bildungs- und Tagungszentrum)
  • Projektwiese – „Tummelplatz für neue Ideen in der politischen Jugendbildung“ (gemeinsame Seite der JugendbildungsreferentInnen der Projektgruppe „Globalisierung und Medienkommunikation“ des AdB)
  • natürlich pb21.de
  • und vielleicht: eine Nachfolge-Veranstaltung im Mediensommer 2013?

Planung und Durchführung der Veranstaltung


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