Soziale Netzwerke, die erste: Facebook und WhatsApp

Grafik „A Conversation“ von Khalid Albaih unter CC BY 2.0.
Grafik „A Conversation“ von Khalid Albaih unter CC BY 2.0.

Was bisher geschah oder: Warum braucht man das?

Nachdem im ersten Teil der Artikelreihe einige Kategorien Sozialer Medien beschrieben wurden, geht es im zweiten Teil darum wie Facebook und WhatsApp genutzt werden und warum sie so erfolgreich sind.

Erfolgsgeschichte(n)

Die Erfolgsgeschichte einiger Sozialer Netzwerke ist erstaunlich: Als Ende 2010 die erste Version dieser Artikelreihe erschien, hatte Facebook weltweit ca. 500 Millionen aktive Nutzer/innen, in Deutschland waren es gut 10 Millionen. Diese Zahl hat sich in den letzten vier Jahren fast verdreifacht und weltweit gibt es inzwischen deutlich über eine Milliarde Aktive auf Facebook. Dass es noch rasanter geht, hat das inzwischen von Facebook gekaufte WhatsApp gezeigt:

Das 2009 gegründete Netzwerk hat aktuell 600 Millionen aktive Nutzer/innen, im Februar dieses Jahres waren es noch 430 Mil­lio­nen; 100 Mil­lio­nen waren allein in den letz­ten vier Monaten des Jahres 2013 hinzugekommen. Und in Deutschland? Ca. 30 Millionen Menschen sind hier nach Unternehmensangaben bei dem Kurznachrichtendienst aktiv.
Übrigens: Chris­tian Bug­gisch stellt auf sei­nem Blog einmal jährlich die aktuellen Social Media-Nutzerzahlen in Deutsch­land zusam­men.

Monopolisierung eingebaut

Bei Sozialen Netzwerken ist der Trend zur Monopolisierung quasi eingebaut: In ein Netzwerk, in dem schon viele Nutzer/innen aktiv sind, kommen allein deswegen immer mehr: „Was, du bist immer noch nicht bei WhatsApp?“ Umgekehrt hat das in den letzten Jahren dazu geführt, dass kleinere oder national begrenzte Netzwerke wie die VZ-Netzwerke oder Wer-kennt-wen ihren Dienst einstellten.
Soziale Netzwerke bestehen aus den Inhalten, die deren Nutzer/innen generieren. Es gibt keine Vorgabe außer der technischen Infrastruk­tur, die der Anbieter stellt. Und die ist je nach Netzwerk und dessen Ausrichtung unterschiedlich. Regelmäßig schalten die Dienste neue Funktionen frei, neue Verknüpfungs­möglichkeiten zu anderen Diensten außerhalb der Plattformen selbst werden angeboten und die mobile Nutzung ausgebaut.

Facebook

Facebook hat die meisten aktiven Nutzer/innen. Aktiv bedeutet nach der Definition des Unternehmens, dass sich Mitglieder mindestens ein Mal im Monat einloggen. Davon schauen etwa die Hälfte sogar täglich rein. Dass etwa die Jüngeren das Netzwerk verlassen, wie in der letzten Zeit öfter mal zu lesen war, ist (zumindest noch) nicht statistisch nachweisbar.
Man kann man die eigenen Kontakte sortieren, beispielsweise nach den Kriterien privat und beruflich. Bei jeder abgeschickten Nachricht kann zudem entschieden werden, wer diese bekommt und wer nicht.
Auf Facebook gibt es neben Profilen von Einzelpersonen auch Accounts für Firmen, Organisationen, Prominente usw. Mitglieder des Netzwerks können sich über den „Gefällt mir“-Knopf zuordnen, so wie auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.facebook.com/bpb.de.
Auf der Plattform kann man als weitere Option Gruppen anlegen: Die können öffentlich sein oder nur auf Einladung den Zutritt ermöglichen. Das Problem, dass Facebook immer mitliest und letztlich mit den Daten im Rahmen ihrer eher schlecht verständlichen Geschäftsbedingungen macht, was es will, bleibt natürlich trotzdem bestehen.
Facebooks Erfolg hat auch damit zu tun, dass die Einbindung anderer Dienste besonders einfach ist. So haben sich über die Jahre etliche zusätzliche Anwendungen, z. B. Spiele, etabliert und Nutzer/innen an das Netzwerk gebunden.

Weiterführend:

de.wikipedia.org/wiki/Facebook

www.heise.de/thema/Facebook

WhatsApp

„No ads, no games, no gimmicks“, so lautet eine der Leitlinien des Instant-Messaging-Dienstes WhatsApp. Dass es nichts Überflüssiges gibt, es um die reine Kommunikation geht und die App darüberhinaus sehr leicht zu handhaben ist, begründet möglicherweise den großen Erfolg. Anders als bei der SMS unterliegen die Nachrichten keinen Beschränkungen in der Länge. Man kann Bilder und Videos anhängen, seinen Standort auf einer Karte versenden und Gruppenchats organisieren.

Weiterführend:

de.wikipedia.org/wiki/

de.wikipedia.org/wiki/WhatsApp


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Ute Demuth für pb21.de. Der Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Merkmale Sozialer Netzwerke I: Facebook und MySpace“ von Ute Demuth unter der CC BY 3.0 DE Lizenz.
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... interessiert sich dafür, wie sich die wandelnde Mediennutzung und Kultur, Gesellschaft und Politik gegenseitig beeinflussen. Seit Ende der 90er ist sie als Freiberuflerin in der politischen Erwachsenenbildung unterwegs und arbeitet zum Beispiel für das Forum Politische Bildung des DGB Bildungswerks. Außerdem schult und berät sie Betriebs- und Personalräte zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und zum Einsatz elektronischer Medien. Sie veröffentlicht regelmäßig zu ihren Themen.