Wozu Social Media?

Grafik „20110315-NodeXL-Twitter-#infra11“ von Marc Smith unter CC BY 2.0.
Grafik „20110315-NodeXL-Twitter-#infra11“ von Marc Smith unter CC BY 2.0.

Wofür welche Sozialen Medien geeignet sind

Soziale Medien, also Plattformen wie beispielsweise Facebook, ziehen nach wie vor viele Nutzer/innen an. Organisationen und Institutionen sind hier vertreten, um sich darzustellen, ihr Image zu pflegen und Kontakt zur Zielgruppe zu halten. Dieser erste Artikel unserer 3-teiligen Mini-Reihe gibt einen kurzen Überblick darüber, wofür welche Social Media-Anwendungen geeignet sind. Denn: Es gibt viel mehr da draußen als nur Facebook.
Wenn geklärt ist, welche Ziele die Organisation mit dem Auftritt in den Sozialen Medien verfolgt, kann eine Auswahl der Plattformen, auf denen man aktiv sein will, erfolgen. Dafür stellen wir hier einige Kategorien Sozialer Medien mit ihren Eigenschaften vor.
Zum strukturierten Herangehen an die eigene Onlinestrategie siehe auch die Artikelreihe „Marketing im Web 2.0“ von Maria-Christina Nimmerfroh.

Blogs

Blogs sind nicht ausschließlich für die Zusammenarbeit gedacht, sie sind beispielsweise auch als eine Art Journal oder Tagebuch im Netz nutzbar. Über Kommentare, Links, das Einbinden von Tweets und anderen Erweiterungen können sie aber zu einem Teil der netzbasierten Zusammenarbeit und des Austausches werden. Ebenso können sie als Instrument eingesetzt werden, Wissen zu erhalten und auszutauschen.
Die chronologisch sortierten Einträge sind in Kategorien einteilbar und man kann sie mit Schlagwörtern versehen. Das macht es möglich, auch bei einer Vielzahl von Beiträgen das zu finden, was man sucht. Ein länger betriebener Blog wird so automatisch zu einem Archiv – wie pb21.de.
Von den (technischen) Möglichkeiten her sind Blogs universal einsetzbar und eignen sich als Mittelpunkt für die gesamten Netzaktivitäten, z. B. im Rahmen einer Kampagne.
Siehe auch die Artikelreihe „Bloggen für Einsteiger“ von Blanche Fabri.

Soziale Netzwerke

Plattformen wie Facebook, Google+ oder Xing sind Soziale Netzwerke. Sie dienen der Aufnahme und Pflege von Kontakten. Innerhalb der Netzwerke können Gruppen gebildet und unterschiedlich starke Verbindungen aufgebaut werden. Manche der Plattformen haben einen klaren Schwerpunkt, Xing z. B. den beruflichen Austausch. Andere – wie Facebook – werden für viele unterschiedliche Zwecke genutzt. Nutzer/innen legen Profile an, über die sie sich vorstellen und die mehr oder weniger öffentlich sein können. Kontaktlisten verweisen in den Profilen auf die Leute, mit denen man im Netzwerk zu tun hat. Über Statusmitteilungen bekommen die Kontakte mit, was ihre Freunde und Kollegen so machen, sie werden auf andere Mitglieder aufmerksam, bekommen Tipps zu interessanten Artikeln, Filmen und Veranstaltungen. So werden soziale Netze in technischen Netzen nicht nur abgebildet, sondern auch weiterentwickelt.
Organisationen nutzen Soziale Netzwerke zum Reputationsmanagement, um Gleichgesinnte zu finden, sich darzustellen und auszutauschen.
Eine Übertragung der Kontakte in ein anderes Netzwerk ist nicht möglich, alle Anbieter arbeiten nach eigenen Standards, so dass es schwierig ist, ein einmal gewähltes Netzwerk zu verlassen. Die Anbieter erheben in der Regel keine Nutzungsgebühren, ihre mit Abstand größte Einnahmequelle ist die Werbung. Deswegen werden möglichst viele Informationen zu den Nutzer/innen gesammelt und unterschiedlich zueinander in Beziehung gesetzt, das macht sie für die Werbewirtschaft interessant.

Datenschutz und Soziale Netzwerke

… gehen eigentlich nicht zusammen. Unser Verständnis von Datenschutz ist, besonders sparsam mit Daten umzugehen. Wer aber die vielen Vorteile der Vernetzung nutzen und Menschen treffen will, die die gleichen Interessen haben, muss auch etwas von sich preisgeben, sonst funktioniert das Ganze nicht. Welche Daten das auf welchen Plattformen sind, bestimmt man selbst, aber wie diese Daten mit anderen verknüpft werden, entzieht sich unserer Kontrolle. Ebenso entzieht sich z. B. der Kontrolle, welche Daten durch den Anbieter an wen weitergegeben werden.
Jedes Soziale Netzwerk bietet Einstellungsmöglichkeiten, die sicherstellen sollen, dass Nachrichten nur an die Menschen und Gruppen gehen, für die sie bestimmt sind. Sich in diesen Privatsphäre-Einstellungen zurechtzufinden, ist mit Arbeit verbunden, die sich aber lohnt – ohne sie lassen sich diese Dienste kaum sinnvoll nutzen.
Lesen Sie dazu auch die pb21-Artikelreihe „Einfach weitermachen nach Snowden? Eine Bildungsagentur steigt aus

Microblogging

Wie beim großen Bruder können bei einem Kurznachrichten- oder Microblogging-Dienst auch „Artikel“ eingestellt werden. Auch hier werden sie chronologisch sortiert dargestellt, sie sind aber in der Länge begrenzt: Bei Twitter, dem zur Zeit populärsten Microblogging-Dienst, ist beispielsweise bei 140 Zeichen Schluss. Man kann den Beiträgen von anderen Nutzer/innen folgen, es handelt sich um eine Art Abonnement der Nachrichten.
Die Nutzung und inhaltliche Ausrichtung ist ebensowenig festgelegt wie beim Blog. Kurznachrichtendienste eignen sich auch zum distanzierteren Netzwerken, sie erzwingen weniger permanente Aufmerksamkeit als beispielsweise Facebook. Ansonsten erfüllen sie ganz ähnliche Zwecke: Man pflegt Beziehungen, erweitert das eigene Netzwerk, findet Gleichgesinnte, kann sich mit seinen Angeboten und Aktivitäten darstellen und bekommt mit, über was die Leute kommunizieren und was sie interessiert.

Wikis

… sind ein mächtiges Instrument zum gemeinsamen Arbeiten im Netz. Ein Wiki besteht in der Regel aus drei Teilen: dem Text, an dem gemeinsam geschrieben wird und einem Bereich, in dem die vorherigen Versionen gespeichert werden sowie einer Diskussionsseite, auf der die Inhalte diskutiert werden können. So ist die Entwicklung des Dokuments transparent. Das kann man am Beispiel von Wikipedia, des bekanntesten Wikis, gut nachvollziehen.
Wikis eignen sich zur Dokumentation und zur gemeinsamen Arbeit in Projekten, zur Weitergabe, Weiterentwicklung und zum Erhalt von Wissen – kurz: als Instrument im Wissensmanagement. Wikis unterstützen die Strukturierung des gemeinsam Erarbeiteten, das ist eines ihrer Hauptmerkmale.

Etherpads

Ein Etherpad ist eines von den Instrumenten, die – in diesem Fall sehr niedrigschwellig – ein gemeinsames Arbeiten an Texten im Netz ermöglichen. Etherpads, zunächst „unbeschriebene Blätter“ im Netz, können öffentlich oder auch abgeschlossen und nur einer bestimmten Personengruppe zugänglich sein. Wer gemeinsam Texte verfassen will und sich nicht den Schwierigkeiten, die das Herumschicken eines Textdokuments per E-Mail mit sich bringt, aussetzen will, ist mit einem Etherpad gut bedient. Zudem lässt sich an der Nutzung sehr gut die Auflösung der sonst klaren Rollenaufteilung in Leser/innen und Autor/innen im Netz erfahren.

Videoplattformen

Wie die Kurznachrichtendienste gehören Plattformen wie Youtube eigentlich auch zur Kategorie der Sozialen Netzwerke. Ebenso wie bei Facebook sind sie ohne die Beiträge der Nutzer/innen nichts. Hier können sich Einzelne und Organisationen darstellen, Kontakt zur Zielgruppe herstellen und über die Kommentare einen Austausch starten.
Zu der Plattform gibt es hier auf pb21.de viele weiterführende Artikel, z. B. „YouTube als Netzwerk – ein geführter Rundgang durch die Lebenswelt von Jugendlichen

Weitere Dienste

… gibt es unzählige: Netzbasierte Kalender, Werkzeuge zu Informationsmanagement und Terminfindungs-Tools sind nur drei Beispiele von vielen, die Sie für Ihre Arbeit und Zusammenarbeit einsetzen können.

Vernetzen Sie sich

Wie erfahre ich von solchen Diensten und wie kann ich überhaupt auf dem Laufenden bleiben was die Entwicklung von Facebook und Co. angeht? Vernetzen Sie sich, dann werden Sie immer wieder auf Neues (ge-)stoßen. Stellen Sie aktiv Kontakt zu Expert/innen her – hier auf pb21.de gibt es zum Beispiel einige davon. Und es gibt viele sehr gute Portale: heise.de beispielsweise veröffentlicht ständig sehr gut recherchierte Artikel zu den Themen dieses Blogs.


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Der Artikel (Text) auf dieser Seite steht unter der CC BY 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Ute Demuth für pb21.de. Der Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Vernetzung über soziale Onlinemedien“ von Ute Demuth unter der CC BY 3.0 DE Lizenz.

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... interessiert sich dafür, wie sich die wandelnde Mediennutzung und Kultur, Gesellschaft und Politik gegenseitig beeinflussen. Seit Ende der 90er ist sie als Freiberuflerin in der politischen Erwachsenenbildung unterwegs und arbeitet zum Beispiel für das Forum Politische Bildung des DGB Bildungswerks. Außerdem schult und berät sie Betriebs- und Personalräte zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und zum Einsatz elektronischer Medien. Sie veröffentlicht regelmäßig zu ihren Themen.